Die Themenschwerpunkte der Flötentechnik sind Stehen, Atmung,Halten der Flöte und Fingerfertigkeit
Stehen
- Voraussetzung ist die optimale Aufspannung.
- Das Aufnehmen der Flöte soll so geschehen, dass die notwendige zusätzliche Aufspannung geschieht.
- Danach soll dies Haltung für längere Zeit mit minimalen Bewegungen in optimaler Qualität beibehalten werden.
Hilfreich ist zum Beispiel das folgende Vorgehen, da fast alle wesentlichen Elemente vorkommen:
- Stehen auf einem Balancier-Kugelbrett
- ein Objekt auf dem Kopf lastend, z.B. ein Mediationskissen
- flaches Objekt mit Rand, vor sich haltend
- Serviertablett, Teller,Brett mit Rand
- bewegliches Objekt
- gefülltes Wasserglas
- Kugel (Glasmurmel)
- Singen bzw. Laute von sich geben, primär zu Atmungsstudien
Fingerfertigkeit
Die Hände müssen so straff (aufgespannt) sein, das die Finger von selbst in ihre Ruheposition über der Flöte zurückfedern können, sobald es ihnen erlaubt wird. Eine lokale Straffung (der Hände) ist nicht zu haben; es muss der ganze Körper dahinterstehen.
Atmung
Ziel ist, dass die Einatmung jederzeit von allein geschieht, geräuschlos und blitzschnell. Das erfordert einen sorgfältig durchgearbeiteten Körper, der bewusst so achtsam gesteuert wird, dass nicht die kleinste Störung auftritt.
Auch hier gilt die Grundvoraussetzung einer optimalen Aufspannung. Es braucht es eine sorgfältige Überwachung seiner selbst, sich nicht zu stören. Die Atemtechnik beruht auf Mitteln, den Organismus zur Selbsttätigkeit anzuregen. Verbreitete Atemtechniken, mit denen ein direkter Einfluss auf die 'Atemmuskeln' ausgeübt werden soll, sind kontraproduktiv. Ich bezweifle ihren Nutzen für die Vorbereitung.
Funktionsweise der Flötenatmung
- Der Atem besteht zunächst aus 2 Phasen: Einatmung und Ausatmung
- 4 Phasen: An den Wendepunkten fügen wir 2 weitere ein
- Stillstand und Impuls, sobald der Organismus wieder den nächsten Gasaustausch benötigt.
- Einatmung
- Wendepunkt: unendlich kleiner Stillstand, wie bei einem Ball am höchsten Punkt. Der Organismus stellt sich auf (gengenteiige?) neurologische Impulse um.
- Ausatmung
- für einen Klang darf nur die Phase 4 verwendet werden: er beginnt nach dem Einsetzen der Phase und endet vor ihrem Ende.
Fingertechnik
Ruhehaltung der Hände und Finger ist die Position mit den Fingern ein wenig über den Löchern mit soviel Vorspannung, dass die Finger nach dem Niederdrücken wieder selbsttätig zurückfedern. Ein möglicher Erarbeitungsweg ist folgender:
- aufgespannte Hände/ Finger an der Flöte
- alle Finger über ihren Löchern
- der aktive Finger über dem Loch, die anderen entweder ebenoso oder die Löcher bedeckend
- aktiver Finger nach unten auf das Loch bewegen mit der Idee einer leichten Steckung
- aktive Bewegung beenden und zurückfedern abwarten
Ausführungshinweise:
- Die Flöte kann zunächst auf der Schulter ruhen, sodass das Geschehen beobachtet werden kann.
- Statt dem Instrument könnte ein Dübelstab (oder halber Besenstiel). So können z.B. Verspannungsgewohnheiten der Schultern vorübergehend umgangen werden.
- Statt einem Finger können alle Kombinationen durchgearbeitet werden.
- Die aktiven Bewegungen erfolgen mit minimaler Kraft
- sie sind zunächst langsam